München, 11. Oktober 2009. Nach 3:28h und 42,195km war ich an meinem Ziel. Ich stand mit 21 Jahren voll im Leben, begann mein Brauwesen- und Getränketechnologiestudium an der TU München, war in einer Beziehung und fühlte mich eigentlich sehr wohl. Eigentlich, denn bereits in der Marathonvorbereitung merkte ich, dass mit meinem Körper irgendetwas nicht stimmen würde. Als Sportler kennt man seinen Körper.

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Seit Anfang der 2000er Jahre war ich läuferisch aktiv, bis ich im Herbst 2004 und 2006 am Ebstein Bar Virus erkrankt war. Zuvor gehörte ich in der Jugend zur bayerischen Spitze, lief die 10km in 36min, wurde im Juli 2004 3. Bayerischer Meister im Berglauf und gewann den BLV- Lauf Cup.

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Wieso ich mit dieser Erfahrung meine Geschichte beginne? Ich bin in den 15 Jahren bis heute mehrere „Marathons“ gelaufen, die nicht im Olympiastadion geendet sind, bei denen ich mich immer durchgekämpft habe und auch nicht immer ans Ziel kam.  

An manchen Tagen endete mein Marathon nach 10 Metern beim Erreichen der Zahnbürste am Waschbecken… 

CFS und Lyme Borreliose, beides Krankheitsbilder, die in Deutschland noch eher unbekannt und endgültig noch nicht erforscht sind, bestimmten mein Leben gänzlich zwischen dem Sommer 2010 und Winter 2015. 

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Ich verlor Freunde, wurde von vielen Ärzten in eine „Psycho-Schublade“ gesteckt, konnte mein Studium nicht mehr fortsetzen, konnte nicht mehr leben wie die meisten junge Leute mit Anfang 20…doch eines habe ich nie aus den Augen verloren, den Glauben an mich, die Hoffnung die Krankheit zu besiegen und den großen Traum als Athlet zurückzukehren nach Roth, dem Ort einer meiner größten Niederlagen. Aus diesem Grund bin ich dem wahren Ursprung meiner Krankheit selbst auf den Grund gegangen und ging einen abenteuerlichen, prägenden und gewinnbringenden Weg, meinen Weg.